Musikklassen

Der erweiterte Musikunterricht ist eine Unterrichtsorganisation, welche die Musik im schulischen Unterricht stärker gewichtet. Klassen mit erweitertem Musikunterricht bieten eine breit gefächerte musikalische Förderung für alle Schülerinnen und Schüler. Es handelt sich nicht um Eliteklassen für musikalisch hochbegabte Kinder. Die Musik wird häufig fächerübergreifend eingesetzt.

Klassen mit erweitertem Musikunterricht gestalten die eigene Schulhauskultur aktiv mit und treten regelmässig an öffentlichen Veranstaltungen auf. Dadurch werden der Klassenzusammenhalt, die soziale Kompetenz und die Auftrittskompetenz gestärkt. Verschiedene Studienergebnisse sowie die Erfahrung der Lehrpersonen bestätigen den Bildungswert des Musikunterrichts. Die Kinder der Klassen mit erweitertem Musikunterricht zeigen eine ausgeprägte Ausdrucksfähigkeit, erhöhte Ausdauer und Konzentration, bessere Kooperationsbereitschaft und eine verstärkte Motivation zum Schulbesuch.

Die Sekundarschule Binningen führt seit 2011 Klassen mit erweitertem Musikunterricht und unterstützt damit aktiv und überzeugt diesen Bildungsweg mit der Absicht, ihn auf allen Leistungszügen zu etablieren, respektive zu erhalten.

Aktuelle Musikklassen SJ 24-25:

  • 1Ea von Matthias Schmid/Gus Simons*
  • 1Pu von Beda Kamm/Oliver Friedli*
  • 2Pu von Gabriel Rohner/Daniel Wäch*
  • 3Ea von Oliver Friedli*/Tina Sarno
  • 3Pu von Anatol Beermann/Daniel Wäch*

*Musik-Lehrperson

pdf Klassen mit erweitertem Musikunterricht | Flyer Musikklassen des Kantons Basel-Landschaft

Ausblick SJ 25-26

Sofern genügend Anmeldungen vorliegen, bieten wir diesen Bildungsweg jeweils in allen drei Leistungszügen an!

FAQ

Was ist eine Klasse mit erweitertem Musikunterricht?
  • Die Anzahl Lektionen im Fach Musik wird über die Dauer der gesamten Sekundarschulzeit um zwei erhöht. Um diese Aufstockung zu kompensieren werden andere Fächern entsprechend gekürzt, damit die Anzahl der Wochenlektionen gleich bleibt. Die von der Kürzung betroffenen Fächer werden jeweils für ein Schuljahr durch die Schulleitung in Absprache mit dem Klassenteam bestimmt. In den zeitlich gekürzten Fächern wird nicht der ganze Stoff in kürzerer Zeit vermittelt, sondern die Unterrichtskonzepte werden der Reduktion angepasst. Die Lehrplanziele bleiben in allen Fächern verbindlich.
  • Musik wird fächerübergreifend im Unterricht eingesetzt.
  • Für die Aufnahme in die Klasse mit erweitertem Musikunterricht sind die Freude und das Interesse am Singen und der Musik entscheidend, Instrumentalkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
  • Im 2. und 3. Schuljahr wählen die Schülerinnen und Schüler verpflichtend zwei Lektionen aus dem musischen Wahlpflichtangebot.
  • Für Schülerinnen und Schüler der Klasse mit erweitertem Musikunterricht fallen keine zusätzlichen Kosten an.
  • Die Musiklehrperson erfüllt die Anforderungen des AVS für das Führen einer Klasse mit erweitertem Musikunterrichts.
Macht Musik schlau? – Weshalb kann mein Kind bei einer Reduktion der Kernfächer gleiches leisten wie Jugendliche aus den Regelklassen?

Musiktraining verändert das Gehirn. Heute sind viele Erfahrungen aus den Studien von Weber & Spychiger (Musik macht Schule, 1997) wissenschaftlich belegt.
Menschen mit Musiziererfahrung haben ein besseres verbales Gedächtnis, bessere Lese- und Rechenleistungen, lernen besser Sprachen und haben eine verbesserte visuell-räumliche Wahrnehmung.
Unsere Erfahrungen aus der Praxis belegen: Jugendlichen, welche diesen Bildungsweg wählten, fanden Anschluss (Weiterführende Schulen, Berufslehren) und erreichten die verbindlichen Lernplanziele trotz Reduktion der Lektionenzahl in anderen Fächern.

Wird in diesen zusätzlichen Lektionen „nur“ mehr gesungen und musiziert?

Nein. Eine wichtige Erkenntnis aus der Studie von Spychiger & Weber ist, dass ein Musikunterricht, der Ziele des sozialen Lernens bewusst einbezieht in Bezug auf persönlichkeitsbildende Effekte erfolgreicher ist, als ein Musikunterricht, der auf musikalische Leistung ausgerichtet ist.

Was bietet der erweiterte Musikunterricht? Unsere Schwerpunkte:
  • Der Erwerb von erweiterter musikalischer Sach- und Fachkompetenz
  • Überfachliche, soziale, personale und methodische Kompetenzen werden zusätzlich gefördert. Dies geschieht im Unterricht und durch Produktionen verschiedenster Art, wie Musicals, Theater und Musikproduktionen in denen auch ästhetische Bildungsangebote initiiert werden.
  • Das überfachliche Arbeiten hat eine zentrale Bedeutung! Dies jedoch nicht im „kompensatorischen Gedanken“ (z.B. Spiele in Musik und dabei Matheaufgaben lösen) sondern in der Verknüpfung von Fächern.
    Beispiele:
    • Querverbindungen zum Fach Deutsch:
      Liedtexte analysieren, Liedinterpretationen erarbeiten (Subtexte, innere Monologe), Entwicklung von Tanzchoreografien z. B. basierend auf Adjektive oder Bewegungstexte, Artikulationsübungen zur Stärkung der Mundmuskulatur für Vorträge und Präsentationen, Atemübungen, Gestaltung von Sprache
    • Querverbindung zu den Fremdsprachen:
      Liedtexte und deren Aussprache, Übersetzungen
    • Querverbindungen zum Fach Mathematik
      Notenwerte, Taktarten, Tempo, Rhythmik, erkennen von Mustern und Strukturen
    • Querverbindungen überfachlich:
      Auftrittskompetenz, Sicherheit im Raum, Körperhaltung
Was passiert bei zu wenigen/zu vielen Anmeldungen?

Die Klassen werden bei genügend Anmeldungen möglichst in allen drei Leistungszügen gebildet. Sind zu wenige Anmeldungen vorhanden – und ergibt eine allfällige Nachwerbung nicht die erforderliche Mindestzahl – kann die Bildung einer Musikklasse leider nicht erfolgen. Melden sich mehr Schüler:innen für die Musikklassen an, als Plätze in der Klasse vorhanden sind, entscheidet die Schulleitung abschliessend über die Zuteilung oder Nichtzuteilung. Es besteht grundsätzlich kein Recht auf eine Einteilung in eine Musikklasse.